1959* Lübeck-Travemünde . 1978 / 88 Hochschule für Bildende Künste, Universität Hamburg (Bildende Kunst und Philosophie). Lebt in Hamburg.
„Von Objekt- und Installationskunst kommend, beschäftigt sich Andreas Oldörp seit 1985 mit den Wechselwirkungen von Klang und Raum. Seit 1988 entwickelt er Klanginstallationen und -skulpturen mit konstanten Klängen, die komplexe und räumlich-variable Klanggewebe erzeugen. Dabei verzichtet Oldörp auf elektronische Klangerzeuger; er verwendet Orgelpfeifen, die durch ein gläsernes Luftleitungssystem verbunden sind oder ,Singende Flammen’, bei denen butan- oder wasserstoff-
betriebene Brenner die Luftsäulen in Glaszylindern zum Schwingen bringen.
Die sorgfältig gebauten und auch ihre visuellen Aspekte hervorhebenden Konstruktionen orientieren sich an den Linienführungen der gegebenen Architektur, setzen räumliche Markierungspunkte, von denen aus sich die Klänge im Raum ausbreiten. Als Primärtöne verwendet Oldörp häufig leicht verstimmte Intervallkonstellationen, die mehr oder weniger starke Schwebungsmuster ausbilden, die sich im Raum über lagern. Während Orgelpfeifen sehr feingliedrige klangliche Färbungen
von Räumen erzeugen können, produzieren die obertonreichen Klänge der ,Singenden Flammen’ kräftige, raumfüllende Gewebe.
Diese Klangarchitekturen sind von den akustischen Bedingungen des Ausstellungsraums abhängig. Sie erschließen sich erst in der Bewegung durch den Raum. Manchmal ist nur eine minimale Ortsveränderung notwendig, um neue Bereiche des Klangraums zu betreten. Oldörp versteht dies als einen Prozeß individueller ,Verortung’. Den Architekturen aus Klang ist der Gedanke eines individuellen Findungsprozesses inhärent, der äußere Stimuli und inneres Erleben ständig neu synchronisiert.“
Markus Steffens in „Helga de la Motte (Hrsg.), Handbuch der Musik im
20. Jahrhundert, Band 12: Klangkunst“„Laaber 1999
Ausgewählte Ausstellungen
2001 gossip Klanginstallation im KlangKunstForum am Potsdamer
Platz, Berlin / 2001 Über den Teichen Klanginstallation im Rahmen eines Skulpturenwanderweges in Grafschaft / Hochsauerland / 2002 Auszeichnung „Besondere Ausstellung des Jahres“ vom Int. Kunstkritikerverband (AICA) für „gossip“ / 2003 cocoon Klanginstallation im Charlottenborg Udstillingsbygning, Kopenhagen / Dänemark / 2004 dawn blossoms… Klanginstallation im Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna / 2005 5ORTE Fünf Klanginstallationen in der Altstadt von Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein / 2006 Grundton Klanginstallation im Steertlochsiel an der Nordsee bei Meldorf / 2006 ABSEITS Klanginstallation in der Johanneskirche, Berlin im Rahmen der sonambiente 2006 / 2007 bei Beuys / Erste Hilfe im Rahmen der Ausstellung IM AUGE DE KLANGES, Museum Schloss Moyland / 2008 Lotos (Julius gewidmet) Dominikanerkirche, Münster im Rahmen des KlangZeitFestivals 2008 / 2009 par terre Klangskulptur im Rahmen der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin / 2010 as slowly as possible Klanginstallation im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 in St. Reinoldi in Dortmund / 2010 eclipse Klanginstallation in der Minoritenkirche in Krems an der Donau / 2010 white lily Klanginstallation im Kontext der Kulturmeile in Enschede im Boeren-
kerkhof / 2011 flat_line Klanginstallation im Rahmen der Ausstellung SOUNDSEEING 3 im Kloster Gravenhors